Amalgamersatz

Bis vor 20 Jahren war Amalgam das bevorzugte Füllungsmaterial bei Zahnsanierungen. Der Vorteil von Amalgam lag in der relativ einfachen, auch unter schwierigen Bedingungen im Mund weitgehend fehlerfrei möglichen Verarbeitung und in seiner langen Haltbarkeit. Zudem ist Amalgam erheblich billiger als moderne Füllungskunststoffe. Deren Vorteile überwiegen heute aber definitiv und liegen z. B. in der zahnähnlichen Farbe, in der Möglichkeit einer adhäsiven Befestigung an der Zahnsubstanz und damit in einer minimal-invasiven Zahnmedizin. In meiner Praxis werden seit den frühen 90er Jahren ausschliesslich zahnfarbene Materialien in der konservierenden Zahnmedizin verwendet.

Das Hauptproblem von Amalgam ist sein Quecksilberanteil. Quecksilber ist Gift für unseren Körper. Da das Quecksilber im Amalgam allerdings in einer stabilen Legierung vorliegt, ist sich die Forschung über die Schädlichkeit von Amalgam nicht einig. Im Dezember 2004 wurde eine Studie des "Life Sciences Research Office" der USA veröffentlicht, die in allen relevanten Forschungsarbeiten seit 1996 keinen Nachweis der Gefährdung durch Amalgamfüllungen gefunden hat. Auf der anderen Seite hingegen kam eine aktuelle und umfassende Studie mit dem Titel Amalgam: Eine Risikobewertung unter Berücksichtigung der neuen Literatur bis 2005 vom Institut für Krankenhaushygiene der Universitätsklinik Freiburg zu dem Schluss: "Aufgrund der Berücksichtigung aller verfügbaren Daten kann Amalgam weder medizinisch, arbeitsmedizinisch noch ökologisch als sicheres Zahnfüllungsmaterial bezeichnet werden."

Will ein Patient - aus welchen Gründen auch immer - alle seine alten Amalgamfüllungen ersetzt haben, so legen wir einen absolut dichten "Non-Latex"-Kofferdam im Mund, wie in den beiden nachfolgenden Fällen 1 und 2 gezeigt, und gehen normalerweise die Situation quadrantenweise an. Gehört ein Patient eher zur Gruppe der Allergiker, empfehle ich vorgängig einer Sanierung unsere Materialien durch einen von uns empfohlenen Alternativmediziner auf Verträglichkeit testen zu lassen.

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