Lasern statt Bohren
Der Erbium Laser wird aufgrund seines Aussehens in unserer Praxis zärtlich E.T. genannt. Die hochkonzentrierte Lichtenergie des Erbium Laserstrahls hat eine Wellenlänge von 2940 nm (Nanometer: 1 millionstel Millimeter), liegt damit im infraroten Wellenspektrum und kann von unserem Auge nicht gesehen werden. Patient und Praxisteam tragen deshalb bei jeder Laserbehandlung Schutzbrillen.
Die Eigenschaft dieser Laserwellenlänge liegt darin, dass ihre Energie hauptsächlich im Knochen, aber auch im Wasser absorbiert, d.h. aufgenommen wird. Da unsere Zähne auch aus einer Art Knochen und Wasser bestehen, kann Zahnhartsubstanz mit dem Erbium Laser durch Aufnahme der Laserenergie bearbeitet werden ("Bohren").
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Der grosse Unterschied zum herkömmlichen Zahnbohrer, der durch Rotation und unter unangenehmen Geräuschen von schleifenden und schneidenden Bohrern in Zahnkontakt Substanz abträgt, besteht darin, dass der Erbium Laser ohne Kontakt zum Zahn Substanz entfernt. Der E.T. ist der am häufigsten angewendete Laser in unserer Praxis.
Krankmachende Keime und abgestorbenes Gewebe verbleiben im Wurzelkanalsystem, weil bei der üblichen Reinigung der Wurzelkanäle mit kleinen Feilen nur der Hauptkanal und nicht die ebenfalls von Bakterien besiedelten Verzweigungen und Nebenkanäle bearbeitet werden können.
Was kann der Erbium Laser?
1. Glatte Zahnhalsdefekte werden in unserer Praxis nur mit dem E.T präpariert und adhäsiv, zahnfarben gefüllt:
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2. Verfärbte Schneidekanten werden mit dem E.T. präpariert und mit zahnfarbenem Komposit restauriert:
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3. Nach Entfernung von Amalgamfüllungen mit dem konventionellen Bohrer wird die Zahnoberfläche immer mit dem E.T. nachbehandelt und sterilisiert:
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4. Milchzähne werden nur mit E.T. behandelt (und vieles mehr).
Wie arbeitet E.T.?
Ein rotierender Bohrer entfernt Zahnsubstanz mittels schleifenden und schneidenden Bohrern unter Zahnkontakt, wobei an der Grenzfläche zwischen Bohrer und Zahn immer eine Schmierschicht entsteht.
Die Laserenergie zum Abtragen von Zahnsubstanz hingegen wird mit dem E.T. mittels Saphirspitzen kontaktlos auf den Zahn übertragen, und es entsteht folglich nie eine Schmierschicht.
Die Schmierschicht ist der grösste Feind für eine gute Prognose der zahnfarbenen Füllung im Zahn und muss mit spezifischen Mitteln entfernt werden, ansonsten die Adhäsion der Füllung nicht gegeben ist und sie wieder herauszufallen droht.
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Jeder Puls des Erbiumlasers hinterlässt auf dem Zahn ein spezifisches Oberflächenrelief. Dessen Grösse entspricht dem Durchmesser der Saphirspitzen, von 0.4 mm bis 1.3 mm und die Tiefe des Reliefs der eingestellten Laserenergie. Durch das Reliefmuster entsteht für die Füllung eine enorme Vergrösserung der Haftoberfläche, schmierschichtfrei.
Vorteile durch die Behandlung mit dem E.T.
- Der Erbiumlaser arbeitet schmerzarm (oft ohne Anästhesie/Spritze).
- Der Erbiumlaser arbeitet ohne unangenehme Geräusche. Dafür hört man ein leises Knallen, wie beim Popcorn kochen.
- Der Erbiumlaser arbeitet schmierschichtfrei, und Füllungen halten dadurch besser.
- Dank des Oberflächenreliefs entsteht eine viel grössere Haftfläche für die Füllung.
- Eine grössere Oberfläche kann mehr Licht aufnehmen, reflektieren und streuen. Dunkel verfärbte Zahnflächen wirken nach Präparation mit dem E.T. viel heller. Dadurch wirken auch die Zähne nach Legen der Füllung insgesamt heller. Konventionell mit dem Bohrer ist dieser Effekt nicht erreichbar.
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- Der Laser sterilisiert die Zahnoberfläche. Bakterien, die sich unter alten, undichten Füllungen eingenistet haben, werden durch die Laserenergie abgetötet.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die konventionelle, adhäsive Füllungstechnik (Klebetechnik) in Kombination mit einer Präparation durch den Erbiumlaser das Optimum an derzeit möglicher konservierenden Zahnmedizin bietet - äusserst exakt, steril, schmerzarm.
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