Prothetik: Fall 6
Dieser Fall zeigt eine seit Jahrzehnten gut bewährte Implantatsteglösung im zahnlosen Unterkiefer. Ohne diesen Steg würde die Prothese auf dem profilarmen Unterkiefer beim Sprechen und Essen instabil umherrutschen und das berüchtigte und unwürdige Prothesenklappern verursachen.
Bei diesem 79 Jahre alten, sehr aktiven Senioren habe ich zwei Implantate in der Eckzahnregion im Unterkiefer gesetzt. Zwei Monate später verband ich die Implantate starr mit einem Goldsteg (Abb. 1) und setzte die neue Prothese ein.
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Die Abb. 2 zeigt die Unterkieferprothese mit Steghülse von innen. Im Mund eingesetzt hält die Prothese stabil und sicher (Abb. 3).
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Bemerkung: Diese Art der Implantationsprothetik kann auch ohne Warte- und Einheilungsfrist absolut erfolgreich ablaufen, d.h. am Morgen wird implantiert und abends desselben Tages die vorgängig angefertigte Prothese eingesetzt. Ich bevorzuge aber ganz grundsätzlich den in diesem Fall eingeschlagenen Weg mit einer Einheilungszeit der Implantate und nachfolgender Herstellung der neuen Prothese. Warum: Beim Setzen eines Implantates wird man nach Aufklappung oft vor die Tatsache gestellt, dass das Implantat aus Gründen des Knochenangebotes oder von Knochendefekten, die vor der Operation nicht festgestellt werden können, eben nicht genau an dem geplanten Ort mit der geplanten Achse eingesetzt werden kann. Wenn der Techniker aber die neue Prothese bereits mit der auf dem Modell vorgesehenen Implantatinsertion gefertigt hat, werden dann leider an der neuen Prothese schon Schliffkorrekturen oder Änderungen notwendig.
Wird hingegen keine neue Prothese hergestellt, sondern eine bestehende, vom Patienten gut integrierte und gut erhaltene Prothese mit einer solchen Implantatsteglösung stabilisiert, wende ich auch die Morgen-Abend-Technik an, da die bestehende Prothese sowieso einer Reparatur und Änderung zum Einbau der Steghülse unterzogen werden muss.
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