Prothetik: Fall 5
Die heute 84 Jahre alte Frau musste wegen eines genetisch vererbten, nächtlichen Zähneknirschens in den vergangenen 25 Jahren sukzessive alle ihre Zähne im Oberkiefer und Unterkiefer opfern. Ein festsitzender Zahnersatz kam also aufgrund des Knirschfaktors nicht in Frage. Folglich blieb nur der abnehmbare Zahnersatz, den sie nachts rausnehmen konnte, und siehe da, das Knirschproblem war gelöst.
Damit die Prothesen auf den zahnlosen Kiefern gut verankert und stabil sind, habe ich im Unterkiefer vier Implantate im Frontbereich und im Oberkiefer fünf Implantate, im Seitenzahnbereich mit Sinuslift, gesetzt. Im Unterkiefer geschieht die Verankerung der Prothese mittels vier Druckknöpfen auf den Implantaten (Abb. 1 und 2), und im Oberkiefer werden die Implantate mit Stegen verbunden (Abb. 3 und 4).
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Die fünf Implantate im Oberkiefer werden mit Goldstegen starr miteinander verbunden, auf welchen die Steghülsen der Prothese einen sehr sicheren und stabilen Halt geben. In Abb. 5 sieht man die abnehmbare Prothese von innen mit den erwähnten Steghülsen als Klemmvorrichtung über dem Goldsteg. Normalerweise ist bei solchen Konstruktionen der Gaumen frei. Da aber diese Teilprothese schon seit sechs Jahren besteht und die Patientin sich ästhetisch (Abb. 6) wie funktionell durch eine sehr schöne Verzahnung gut daran gewöhnt hatte, brauchte es für die Implantatsteglösung nur eine kleine Änderung zum Einbau der Steghülsen in die bestehende Prothese, was lediglich einen Tag Technikerarbeit in Anspruch nimmt.
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Abb. 7 und 8 gewähren einen Einblick in die Verzahnung des Seitenzahngebietes der Oberkiefer- und Unterkieferprothese.
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Bemerkung: Solche Steglösungen auf Implantaten im Oberkiefer sind aussergewöhnlich stabile und kaufunktionstüchtige Konstruktionen. Schliesslich kann nicht immer - aus verschiedenen Gründen - ein festsitzend verschraubter Zahnersatz im zahnlosen Oberkiefer eingesetzt werden (Implantologie: Fall 9 oder Fall 10) oder würde, wie in diesem Fall von angeborenem Zähneknirschen, keinen Sinn machen.
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